Mehr Durchblick bei Förderung im Wärmebereich

Interview mit dem Förderexperten Martin Kutschka (febis Service GmbH) im BRÖTJE Blog
Martin Kutschka, Geschäftsführer, febis Service GmbH
Die aktuelle Fördersituation im Bereich Wärme und Heizung ist von Unsicherheit geprägt. Wie kann man die Komplexität der Antragsstellung und erschwerte Vorfinanzierungsmöglichkeiten am besten meistern? Darüber spricht Ory Daniel Laserstein von BRÖTJE mit dem Förderexperten Martin Kutschka, Geschäftsführer der febis Service GmbH, ein Informationsdienstleister mit langjähriger Erfahrung in der Beratung von Hauseigentümern und Bauherren, Wohnungswirtschaft, Kommunen und Gewerbe.

Ory Daniel Laserstein: Wie sehen Sie die derzeitige Fördersituation beim Thema Wärme bzw. Heizung?

Martin Kutschka: Die derzeitige Fördersituation im Bereich Wärme und Heizung ist von Unsicherheit geprägt, da die Wärmeplanung noch nicht abgeschlossen ist. Der Staat hat wenige Steuerungsinstrumente, wie das Gebäudeenergiegesetz, das 65 % erneuerbare Energien vorschreibt, wenn die kommunale Wärmeplanung vorliegt. Es gibt keine Verpflichtungen zur energetischen Sanierung des Gebäudebestands. Die CO2-Abgabe wird sukzessive erhöht, um Anreize für den Umstieg auf erneuerbare Energien zu schaffen. Diese Abgabe fließt in den Klima- und Transformationsfonds, aus dem die Förderung für energetische Sanierungen finanziert wird.


Eine Wärmepumpe ist abzüglich einer Förderung meistens immer noch teurer als beispielsweise ein herkömmliches Brennwertsystem. Die Wärmepumpe verursacht jedoch keine CO2-Abgaben. Eine vielversprechende Lösung können auch Hybridheizungen sein, die die 65%-Pflicht erfüllen, die Vorteile verschiedener Heiztechniken kombinieren und so eine effiziente und umweltfreundliche Wärmeversorgung gewährleisten. Hier muss individuell geschaut werden, welches System langfristig jeweils die beste Lösung ist.


Die Komplexität der Förderlandschaft überfordert viele Endkunden und Fachbetriebe, weshalb neue hybride Fördermodelle entwickelt wurden, um den Prozess zu erleichtern.


Laserstein: Was sind die größten Herausforderungen bei der Förderung bzw. bei der Antragsstellung?

Kutschka: Die größten Herausforderungen bei der Förderung und Antragsstellung liegen in der Komplexität und den fehlenden Vollmachten für spezialisierte Dienstleister. Die KfW hat ein Endkundenportal eingerichtet, wodurch Endkunden ihre Anträge selbst stellen müssen. Dies führt zu Unsicherheiten und Haftungsrisiken für Fachbetriebe, die oft zögern, die Bestätigung zum Antrag auszustellen.


Ein weiteres Problem ist die fehlende Vorfinanzierungsmöglichkeit. Viele Endkunden können die Kosten für Maßnahmen von etwa 30.000 bis 40.000 Euro nicht vorstrecken, da der Zuschuss erst nach etwa neun Monaten fließt. Die KfW hat zwar einen Ergänzungskredit für Selbstnutzer mit einem zu versteuernden Einkommen unter 90.000 Euro eingeführt, aber die Geschwindigkeit der Auszahlung bleibt eine Herausforderung. Die Finanzierung bleibt also eine Hürde, insbesondere für ältere oder weniger bonitätsstarke Antragsteller.


Laserstein: Stichwort Finanzierung: Wie gehe ich am besten vor, wenn ich eine Förderung in Anspruch nehmen möchte?

Kutschka: Der Bund unterstützt den Wechsel zu Heizungen, die zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden, durch verschiedene Zuschüsse und zinsgünstige Kredite. Dadurch soll gewährleistet werden, dass sich auch Bürger mit niedrigem und mittlerem Einkommen den Umstieg auf umweltfreundliche und zukunftssichere Heizsysteme leisten können. 


Da sich die meisten nicht gerne mit Förderformularen, Antragsvoraussetzung usw. auseinandersetzen möchten, bieten wir den BRÖTJE Förderservice an. Über unsere Förderhotline sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jederzeit erreichbar und beantworten alle Fragen zur Förderung der geplanten Heizungsmodernisierung. 


Interview mit dem Förderexperten Martin Kutschka (febis Service GmbH) im BRÖTJE Blog

Laserstein: Wie unterstützen Sie hier konkret?

Kutschka: Neben der Beantwortung von offenen Fragen beraten wir insgesamt zur KfW-Heizungsförderung, beispielsweise informieren wir über die Voraussetzungen und Zuschusshöhen. 

Anhand eingereichter Unterlagen können wir die Fördervoraussetzungen prüfen. Daneben stellen wir eine Bestätigung zum Antrag (BzA) aus, die man benötigt, um den Förderantrag im KfW-Kundenportal selbst zu stellen. 


Mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie der Antrag im KfW-Kundenportal gestellt wird, nehmen wir den Interessenten an die Hand – bis zum Abschluss der Heizungsmodernisierung. Hier erstellen wir die erforderliche Bestätigung nach Durchführung (BnD), die man anschließend benötigt, um die Fördergelder bei der KfW abzurufen.


Laserstein: Ein kleiner Blick in die Glaskugel: Wird es Ihrer Meinung nach wieder bergauf gehen mit den Antragszahlen?

Kutschka: Ich erwarte, dass die Antragszahlen ab Herbst 2025 steigen werden, insbesondere nach der Veröffentlichung der kommunalen Wärmepläne. Etwa 30% der Kommunen haben diese bereits beauftragt, und es wird geschätzt, dass die ersten Pläne bis Sommer 2025 vorliegen. Wärmenetze werden in ländlichen Gebieten weniger verbreitet sein, daher wird ein Großteil der Haushalte auf Wärmepumpen oder Hybridsysteme umsteigen. Auch der Absatz von Biomasse könnte wieder steigen.


Mit der Fertigstellung der kommunalen Wärmepläne und klaren CO2-Preisvorgaben ab 2027 könnten die Antragszahlen weiter steigen. Es ist wichtig, technologieoffen zu bleiben und die Stromkosten für Wärmepumpen wettbewerbsfähig zu gestalten, um die Dekarbonisierung voranzutreiben.


Laserstein: Herr Kutschka, ich danke Ihnen für das Gespräch.


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