Hybridheizung für ein Eigenheim aus dem 19. Jahrhundert

Für die heutige Zeit war der Gaskessel überholt und eine Wärmepumpe als Alleinheizung passte nicht zur betagten Bausubstanz. Über das BRÖTJE Portal für Fachpartner fanden hessische Hausbesitzer einen Heizungsbauer, der sich mit Technologie-Kombinationen auskannte und ihr Sanierungsprojekt bis ins Detail koordinierte.
Das Haus der Familie F. in Lampertheim ist über die Generationen hinweg organisch gewachsen. Seit der Errichtung um 1895 wurde es mehrfach umgestaltet, in den 1950ern aufgestockt und in den 1970ern mit einem Anbau versehen. Heute gliedert es sich in zwei Wohneinheiten mit einer Gesamtfläche von rund 205 m². Ein Objekt aus verschiedensten Bausubstanzen also, die sich schwer „über einen Kamm scheren“ lassen. Als das Thema Heizungssanierung an Brisanz gewann, war sich der Hausherr sicher: Dieses Unterfangen wollte er in den Händen einer Fachperson wissen, die stets den Überblick über die Details behielt: „Wichtig ist mir, dass ich dem Installateur vertrauen kann. Denn ich als Laie kann nicht alle technischen Details kennen und nachvollziehen.“
Ein Ansprechpartner für alle Schritte
Der bestehende atmosphärische Gaskessel hatte seit 1993 seine Dienste gut verrichtet. Nach über 30 Jahren Betriebszeit stellten sich jedoch kleine Defekte ein. Und nicht zuletzt die steigenden Gaskosten machten schmerzhaft deutlich, dass das System keine zeitgemäßen Effizienzergebnisse erzielte. Außerdem hatte man es damals „mit Puffer“ auf 30 kW Heizleistung ausgelegt. Da der Hausherr mit seiner Altanlage von BRÖTJE sehr zufrieden war, wünschte er sich ein Nachfolgesystem aus demselben Hause. Einen ortsnahen Dienstleister zu finden, der ein geeignetes Konzept ausarbeiten konnte, gestaltete sich jedoch schwierig. Letztlich wurde man direkt auf der Website von BRÖTJE fündig: Diese listet in 15 km Entfernung das Unternehmen PH-Heizungsbau in Lorsch. Dessen Geschäftsführer Simon Helwig setzt auf ganzheitliche Projektplanung und Ausführung. Als Heizungsinstallateur hat er lokale Partnerfirmen diverser Gewerke zur Hand. Er selbst koordiniert alle Einzelmaßnahmen und ist zentraler Ansprechpartner für seine Auftraggeber

Planung, Planung und nochmals Planung
„Ohne eine akribische Projektplanung könnten wir solche Vorhaben nicht realisieren“, hält Simon Helwig fest. „Unser Ziel ist es, dass jede Heizung zum Haus und zu den Bewohnern passt. Darum setzt unser Betrieb Projekte erst um, wenn alle Details transparent und offen geklärt sind. Bis zum Auftrag bekommt jeder Kunde zwei bis drei Angebote, um sich zu entscheiden, was er möchte. Viele Punkte kristallisieren sich ohnehin erst heraus, wenn ich in die Beratung einsteige.“
Herauskristallisiert hat sich in Lampertheim aus gemeinsamen Begehungen und Berechnungen Folgendes: Bei einer Außentemperatur von –10 °C hatte die Immobilie in der Vergangenheit 22 kW Energieeinsatz für eine Vorlauftemperatur von 82 °C verbraucht. Selbst eine 18 kW große Wärmepumpe mit Heizstab-Unterstützung hätte diese Last also nicht zuverlässig tragen können. Damit eine monovalent betriebene Wärmepumpe effizient arbeitet, hätte es zudem aufwendiger Dämmmaßnahmen bedurft. Des Weiteren hätte man alle Heizkörper austauschen sowie im Wohnbereich zusätzliche Radiatoren einbauen müssen. Eine Lösung, die den Bewohnern im Hinblick auf Aufwand und Optik gar nicht behagte. Der Installateur empfahl daher eine Hybridlösung, die Komfort mit Versorgungssicherheit und Sparsamkeit verknüpfte.


Förderfähige Monoblock-Wärmepumpe mit Gas-Backup
Mit der raumweisen Heizlastberechnung, der Variantenerstellung und Gegenüberstellung erforderlicher Komponenten sowie notwendigen technischen Änderungen beauftragte man das Sachverständigenbüro Kühlthau aus Speyer. Weiterhin übernahm das Büro Kühlthau die wichtige Berechnung des hydraulischen Abgleichs, die Neuauslegung erforderlicher Heizkörper und die Fördermittelbegleitung. Die detaillierte Bestandsaufnahme der Hydraulik im Vorfeld der Heizungsauslegung nahm einen vollen Tag in Anspruch. Um anschließend die idealen Komponenten zusammenzustellen, ließ sich Simon Helwig bei Jonas Pfaff von Pfeiffer & May beraten, einem Großhandelspartner für BRÖTJE Systemtechnik. Als Bedarfsgrundlage ging man von einer benötigten Vorlauftemperatur von ca. 70 °C bei –11 °C Witterung aus. Da solche Extremverhältnisse nur selten eintreten, schien ein Versorgungssystem aus zwei Wärmequellen sinnvoll, die abwechselnd angesteuert werden (= bivalent alternativer Betrieb). Bis zu 55 °C Vorlauf übernimmt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe vom Typ BLW Mono-P 11 die Heizarbeit. Bei starker Kälte schaltet das System die Wärmepumpe ab, um auf den neuen Gaskessel zurückzugreifen.
Das BRÖTJE Wärmepumpenmodell ist durch seine Monoblock-Bauweise mit geschlossenem Kältekreis leicht einzubauen und eignet sich hervorragend zur Nachrüstung von Hybridanlagen im Bestand. Mit 11 kW Heizleistung erzeugt es Temperaturen bis 60 °C, mithilfe witterungsgeführter Regelung erreicht es COP-Werte von bis zu 4,54. In der Inneneinheit ist ein 40-Liter-Trennpuffer verbaut, der als hydraulische Weiche zur Leistungsregulierung dient. Unter dem Einsatz von Ökostrom kann die Wärmepumpe den Großteil des jährlichen Heizbedarfs emissionsfrei decken. Im Lampertheimer Sanierungsobjekt qualifiziert sie sich so für eine staatliche Förderung.
Die Außeneinheit wie angedacht neben dem Hauseingang zu platzieren, erwies sich laut Schallrechner als ungünstig. Sie steht nun auf der dem Garten zugewandten Giebelseite, mit genügend Abstand zu den Nachbarn. Da sich der Technikraum in der gegenüberliegenden Gebäudehälfte befindet, waren ca. 30 m an Verbindungsleitungen durch alle Kellerräume hindurch zu verlegen. Die Rohre wurden, bis auf wenige Stellen an den Türen, normgerecht gedämmt.
Bei der Wahl des sekundären Wärmeerzeugers schaffte die wandhängende Gas-Brennwerttherme WLS das Rennen, mit stufenlos arbeitender Hocheffizienzpumpe, 24 kW Spitzenleistung und 106 % Normnutzungsgrad. Auch dieses BRÖTJE Gerät minimiert seinen Verbrauch durch witterungssensible Betriebsautomatik. Die Kompatibilität mit Flüssiggas sowie mit zwanzigprozentiger Wasserstoffbeimischung machen es flexibel für die Zukunft.

Wichtige Feinheiten für den glatten Betrieb
Durch die zugängliche Konstruktion ließ sich die Brennwerttherme einfach montieren. Eine neue Abgasabführung aus Kunststoff wurde in den alten Schornstein eingebracht. Mit der installierten Weichwasseranlage konnte der Installateur die Neubefüllung der Anlage rasch umsetzen. Dies ist relevant, um die Funktion der sensiblen Technik sicherzustellen sowie Garantie- und Förderbedingungen zu erfüllen. Außerdem integrierte er eine zusätzliche Pumpengruppe und, da im Heizungskeller keine Abflussmöglichkeit vorhanden war, eine Kondensatpumpe. Ein 300-l-Trinkwasserspeicher, ebenfalls von BRÖTJE, komplettiert das neue sparsame Versorgungssystem. Die Hybridregelungstechnik von BRÖTJE ermöglicht für die gewählte Konstellation verschieden ausgerichtete Betriebsmodi. Derzeit läuft die Anlage im kostengeführten Modus: Nach der Eingabe des Gas- und Strompreises wird automatisch auf den jeweils günstigeren Wärmeerzeuger umgeschaltet.
Zur korrekten Erfassung der Verbrauchsdaten integrierte man einen neuen Schaltschrank mit Wärmezähler. Für Simon Helwig gehören all diese Details von Anfang an ins Gesamtkonzept: „Jeder Heizungsbauer sollte seine Angebote klar und mit allen relevanten Punkten aufsetzen, etwa mit den notwendigen elektrischen Arbeiten oder mit dem hydraulischen Abgleich. Denn daran ist zum Beispiel die Förderung geknüpft. Bei uns gibt es keine Überraschungen wegen Zusatzkosten.“


Fazit: Effizienz optimiert, Komfort gesichert
Im 130 Jahre alte Wohnhaus deckt nun eine gut geplante BRÖTJE Hybridheizung mit intelligenter Regelung alle Bedarfsaspekte ab. Für den Umstieg auf das klimafreundliche Heizsystem bekamen die Eigentümer von 60.000 Euro Gesamtkosten knapp 20.000 Euro als Fördergelder zurückerstattet. Nach der einwöchigen Sanierungsphase ist ihr Wohnbereich weitgehend unangetastet, eine behagliche Wärmeversorgung sichergestellt.
„Wie vom Kunden gewünscht, konnten wir die Wärmeverteilung über den vorhandenen Heizkreis größtenteils erhalten. Wir haben neue Ventile eingebaut, aber nur wenige Heizkörper komplett ausgetauscht“, erklärt Sanierungs-Manager Helwig zufrieden. „Auch die sanfte Fußbodentemperierung in den Bädern lässt sich weiter nutzen. Sie wird von den Bewohnern sehr geschätzt und fällt energetisch nicht ins Gewicht.“
Helwigs Netzwerk-Arbeit hat sich auf allen Seiten ausgezahlt: Über das flächendeckende Partnersystem von BRÖTJE entstanden sowohl der Kontakt zum Auftraggeber als auch das passende Heizungskonzept. Indem er regional ansässige Fachleute koordinierte, konnte er das Projekt zur Zufriedenheit des Eigentümers abwickeln. „Ich hatte nur einen Ansprechpartner für alle Fragen“, freut sich dieser, „und die wurden alle beantwortet.“ Damit die Anlage auch langfristig bestmöglich läuft, hat der Bauherr einen Vertrag zur jährlichen Wartung abgeschlossen.
Ein lokales Netzwerk bringt Vorteile
Kurze Wege sparen Zeit, Fahrtkosten und Emissionen. Außerdem lassen sich Projekte effizienter abwickeln, wenn man sich mit persönlich bekannten Partnern abstimmt, die Geografie, Umfeld und Marksituation der Region kennen. Auftraggeber wiederum wissen es zu schätzen, wenn ihnen ein guter Dienstleister kompetente Firmen seines Vertrauens empfiehlt und mühsames Suchen erspart. Das Beispiel Lampertheim zeigt, wie ein Gemeinschaftsprojekt unter Leitung einer fachkundigen Ansprechperson funktionieren kann. Hier einige Gewerke, die sich für die langfristige Zusammenarbeit mit einem SHK-Betrieb anbieten:
- Energieberater
- Sachverständigenbüro zur Auslegung
- Elektriker
- Isolierer
- Trockenbauer
- Estrichleger
- Bodenleger
- Restaurateure
- Maler / Stuckateure
- Garten- und Landschaftsbauer
- Solarmonteure
- Dachdecker
- Fensterbauer
Referenzobjekte
Hier findest du Referenzobjekte, in denen BRÖTJE Technik bereits verbaut wurde.
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